Um in den Süden von Albanien zu gelangen, müssen wir zunächst Richtung Norden fahren, da die direkte Verbindung nur für Allrad-Fahrzeuge beherrschbar ist. Nichts für unseren Puschel also.
Wir fahren vom Corovode Canyon zurück nach Berat und von dort in einem großen Bogen Richtung Westen nach Vlorë; Richtung Küste.
Nach den vielen Tagen freien Stehens sind unsere Wasservorräte erschöpft. Wir steuern den Eco Camping Valona bei Vlorë an, denn auch eine heiße Dusche würde uns gefallen.
Der Waldcampingplatz macht seinem Namen alle Ehre und bietet leider nur kalte Duschen und moderiges Waldwasser. Dafür ist er ausgesucht schön. Eine Mischung aus Taka-Tuka-Land und Abenteuerspielplatz. Und sein Besitzer, ein in Schweden aufgewachsener Albaner, ist sehr herzlich. Er hat Großes vor, warmes Wasser ist ebenfalls geplant und wir behalten den Ort auf unserer Liste für den nächsten Besuch in Albanien.
Eco Camping Valona
Rruga Pishave Zvernëc
Valona 9400, Albanien
Tel.: +355 68 344 1299
Kurz vor unserem Tagesziel finden wir auch noch eine Wasserquelle, an der auch Einheimische Trinkwasser zapfen. Wir füllen den Tank unseres Van und fahren weiter nach Sarande.
Eigentlich hatten wir uns auf einen Stellplatz mit Blick auf das Meer gefreut. In mehreren Blogbeiträgen habe ich gelesen, dass Sarande und Ksamil schöne Badeorte wären. Uns allerdings gefällte Sarande nicht. Zu verbaut ist die gesamte Küstenlinie. Bis Ksamil dringen wir gar nicht mehr vor.
Wir biegen ab Richtung Mesopotam und verbringen die Nacht an einem kleinen Flußlauf. In der Nähe unseres Stellplatzes in Mesopotam liegt die christliche St. Nikolaus Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie besitzt einen reich dekorierten Altarraum und Reliefe an der Außenseite des Gebäudes deuten auf süditalienischen Einfluss hin.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter, um kurz darauf ein blaues Wunder zu erleben. Wir besuchen das sogenannte Blaue Auge im Nationalpark Syri i Kaltër. Genau genommen halten wir an dem neu gebauten, großen Parkplatz an der Hauptstraße. Das Wärterhäuschen ist noch unbesetzt. Die Ausmaße des Parkplatzes lassen auf große Menschenmengen im Sommer schließen.
Wir laufen zum Haupteingang. Auch hier ein neuer Eingangsbereich mit Drehkreuz und Kartenverkauf. Für umgerechnet je 50 Eurocent erstehen wir Tickets und machen uns auf den Weg. Gut 25 Minuten laufen wir eine neu gebaute breite Straße mit einem ebenso breiten Fußgängerweg entlang. In der Nebensaison wirkt das ganze etwas überdimensioniert. Ich wundere mich, was uns wohl erwartet? Lohnt es sich, den weiten Weg zu laufen oder ist es nur eine Touristen-Falle?
Wir gelangen zu einer kleinen Bar und einer Holzbrücke. Hier geht es ins dichte Grün. Gleich dahinter befindet sich das das Blaue Auge. Eine Flussquelle, die mit 6 Kubikmeter pro Sekunde die wasserreichste Quelle Albaniens ist. Und sie ist wunderschön. Die dunkelblauen bis türkisfarbenen Schattierungen des Wassers im Sonnenlicht entstehen durch den hellen Kalkstein. Unglaublich faszinierend, welche Farbtöne die Natur hervorbringt. Schau selbst.
Zurück am Parkplatz steigen wir in unseren Camper und fahren nach Gjirokaster. Unserer letzten Station in Albanien. Wir suchen uns einen Stellplatz in der Stadt und machen uns auf zu einem Erkundungsrundgang. Gjirokaster gehört seit 2005 ebenfalls zum Weltkulturerbe. Sie ist eine der ältesten Städte des Landes. Die Altstadt wird gerade restauriert und besteht aus wunderbaren engen Gassen, alten Häusern und einer Burg, die hoch oben über der Stadt thront. Wir laufen kreuz und quer durch die Altstadt und hoch zur Burg und wieder hinunter. Uns gefällt auch diese Stadt sehr.
Unseren letzten Abend verbringen wir in Antonios Taverna Laberia. Tschüß Albanien. Für uns geht es nun weiter nach Griechenland.