Gechillt und geerdet – obwohl auf fast 500 m Höhe gelegen – verlassen wir Brezje in Richtung Kroatien. Wir lassen es weiterhin gemächlich angehen und machen Zwischenstopps mit Übernachtungen in Kraljevica und Split. Uns aber zieht es weiter nach Dubrovnik. Nach 60 Kilometern auf der wunderschönen Küstenstraße haben wir Lust auf einen Kaffee. Wir machen Halt in Makarska. Ein schöner Küstenort, der natürlich auch vom Tourismus lebt, aber dennoch seinen eigenen Charme behalten hat – insbesondere im Hafengebiet und in der kleinen Altstadt. Wir wagen es, und fahren mit unserem Kastenwagen ins Zentrum Makarskas. Dank der „nur“ sechs Meter Länge finden wir schnell einen Parkplatz. Von dem wir zwei Stunden später fast nicht mehr runterkommen.
Wir schlendern die Promenade entlang, freuen uns über die leicht wärmende Sonne und lassen uns an einem der zahlreichen Tische eines Cafés nieder.
Ich klappe meinen Laptop auf und arbeite nebenbei ein bisschen. Dennoch geht der Blick immer wieder in Richtung Horizont und obwohl wir schon 10 Tage unterwegs sind, ist das Fernweh immer noch größer als das Heimweh.
Der Charme dieses Ortes wickelt uns ein und wir entscheiden spontan, ein paar Tage zu bleiben. Daher sparen wir uns einen Walk durch die Altstadt für den nächsten Tag auf und absolvieren lieber erstmal den wichtigen Großeinkauf.
Wir laufen zurück zu unserem Puschel, Petra zahlt die Parkgebühr in Höhe von 1 Euro 80, ich hole schon mal den Wagen und halte ca. 2m vor die Ausfahrschranke, damit Petra das Ticket unter das Lesegerät halten kann.
Nichts passiert. Sie schaut mich ratlos an, ich zucke hinterm Steuer sitzend mit den Schultern. Petra läuft zurück zum Zahlautomat, der das Ticket jedoch nicht erneut einziehen möchte, da es ja bereits bezahlt ist.
Die Schlange hinter mir wird langsam länger, aber noch hupt keiner. Ich grinse, Petra flucht. Ticket unters Lesegerät, es passiert immer noch nichts. An Auto vier in der Schlange öffnet sich die Fahrertür, eine Frau steigt aus und kommt nach vorne.
Sie gibt mir zu verstehen, dass ich weiter an die Schranke ranfahren muss. Irgendeine Schleife braucht Bodenkontakt, damit sich die Schranke öffnet. Ich fahre ein Stück vor, Petra … ihr wisst schon …, die Schranke geht auf, wir fahren los. Ok, die Touristen sind wieder in der Stadt.
Wir klappern drei Supermärkte ab, die in Kombination ein für uns passendes Sortiment bieten. So schafft es spontan Frikadellen-Trockenmasse in unseren Einkaufswagen und damit auf unseren Speiseplan – vegan versteht sich.
Selbige verarbeitet Petra zu ansehnlichen Patties, die wir auf unserem kleinen Gas-Grill in eine duftende Mahlzeit verwandeln. Wir sind begeistert und fahren am nächsten Tag nochmals in den Supermarkt, um Nachschub zu organisieren.
Unsere Tage in Makarska sind wunderbar, wir erkunden die Altstadt, ich schreibe meiner Mutter, die kein Smartphone besitzt, eine Postkarte. Wie schön, dass es sie noch gibt. Am Nachmittag lockt mich der Berg, der den Übergang zum Hinterland Makarskas bildet zu einem Lauf. Ich finde eine 10-km-Runde in meiner Lauf-App. Knackige Anstiege, aber ein atemberaubender Blick auf die Stadt und das Meer. Die Strecke ist so schön, dass ich selbige zwei Tage später nochmals laufe. Begleitet durch einen Sonne-Wolken-Regen-Mix und mit einem spektakulären Naturschauspiel als Finale.
Wir nutzen die Zeit für eine Wäsche, besser gesagt für zwei: als erstes ist Puschel dran, den wir mit einem Dampfstrahler zum weißen Riesen machen. Und auch Teile unsere Klamotten können ein Fresh-up gut gebrauchen. Nach Waschstraße und Waschsalon sind wir bestens gewappnet, um die Weiterreise anzutreten. Nach vier Tagen ist es soweit. Nächste Station: Dubrovnik.